Hier wurde es erstmals öffentlich beschrieben, unabhängig und unbestechlich: Das „Handelsblatt“ schilderte, wie Klaus-Dieter Matschke den Teldafax-Skandal aufdeckte.
Im Vorspann des Berichts heißt es:
„Vor drei Wochen erhielt Klaus-Dieter Matschke, Spezialist für schwierige Ermittlungen, einen Tipp eines Insiders beim Troisdorfer Billigstromanbieter Teldafax. Matschkes Interesse war geweckt: Nach seiner Einschätzung versuchte jemand, ein völlig überschuldetes Unternehmen zu einem hohen Preis an einen russischen Investor zu verkaufen.“
Und so endet der Bericht im Jahre 2010:
„Nun muss sich Matschke mit etwas anderem beschäftigen. Teldafax behauptet, jemand verbreitet falsche Informationen. Das Unternehmen werde erpresst und wolle „Strafanzeige gegen Wirtschaftskriminelle“ erstatten. „Ich vermute, die meinen mich, aber das sind ja Informationen aus dem Unternehmen selbst“, sagt Matschke. „Erst habe ich gehört, man will mich bestechen, jetzt soll ich angezeigt werden. Naja.“
Der Teldafax-Skandal wird auf Wikipedia beschrieben:
Am 14. Juni 2011 stellte Teldafax beim Amtsgericht Bonn Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Am 1. September 2011 eröffnete das Amtsgericht Bonn das Insolvenzverfahren über die Vermögen der TelDaFax Holding AG sowie deren Tochterunternehmen TelDaFax Energy GmbH, TelDaFax Services GmbH, TelDaFax Marketing GmbH, TelDaFax Sales GmbH, TelDaFax Dialog GmbH, TelDaFax Network GmbH und HugoTel Communications GmbH. In den ersten Dezembertagen des gleichen Jahres folgten noch die TelDaFax Finance GmbH, die Tangens GmbH i. L. sowie die Tangens Verwaltungs GmbH i. L.
Die TelDaFax-Pleite erhielt große öffentliche Aufmerksamkeit. Ihr kommt besondere Bedeutung in der deutschen Wirtschaftsgeschichte zu, da sie gemessen an der Zahl der rund 750.000 Gläubiger die bis dahin größte und bis heute die zweitgrößte Insolvenz nach der von Flexstrom ist (835.000 Gläubiger).
Im Unterschied zur Flexstrom-Insolvenz bestand beim TelDaFax-Verfahren bereits am Anfang kaum Aussicht auf eine Entschädigung der Gläubiger. Der Insolvenzverwalter zeigte stattdessen dem Insolvenzgericht „in nahezu allen Verfahren“ Masseunzulänglichkeit an und erwartet eine Verfahrensdauer bis mindestens 2020, nicht vor 2021 sei mit einer Quotenzahlung zu rechnen.
Handelsblatt vom 21.10.2010